Immer wieder werden wir als Nufarm Regionalleiter von Landwirten kontaktiert bei denen nach der Applikation von Pflanzenschutzmitteln Schäden an den Kulturpflanzen festgestellt werden.

Was ist passiert?

Was ist der zu erwartende Einfluss auf die Kultur?

Wie genau geht es weiter?

All diese Fragen sind oft schwierig zu beantworten bzw. nachzuvollziehen.

Schaden an Ackerbohnen

Generell sind Pflanzenschutzmittel heutzutage sehr gut formuliert.

Die Formulierungshilfsstoffe erfüllen dabei mehrere Aufgaben. Zum einen bewirken sie eine gleichmäßige Benetzung der Pflanze, zum anderen ein schnelles Eindringen in die Pflanze bzw. einen beschleunigten Transport zum Zielort. Weiterhin bewirken diese Eigenschaften ebenfalls eine (zu) gute Verteilung innerhalb des Spritztanks. So kann der Wirkstoff in jede Ecke oder Pore im Tank eindringen, anhaften und unter Umständen dort verbleiben. Wird die Spritze nicht korrekt gereinigt so kann sich der abgelagerte Wirkstoff durch ein anderes Produkt das in einer anderen Kultur eingesetzt wird lösen und diese dann schädigen.

Wie kann man sich verhalten um Schäden sicher zu vermeiden?

  1. Nach Möglichkeit längere Standzeiten der Spritze mit Brühe im Tank vermeiden. Sollte dies doch einmal unvermeidlich sein vorher intensiv über längere Zeit die Spritzbrühe wieder aufrühren.
  2. Nach erfolgter Arbeit den leeren Tank und das Filtersystem sowie das Gestänge mit dem Wasser aus dem Frischwassertank reinigen. Die „Reinigungsbrühe“ auf der Kultur verteilen. Hier bieten sich Systeme wie die kontinuierliche Tankinnenreinigung. (siehe Video) an, welche auch für ältere Spritzen nachrüstbar ist.
  3. Beim Einsatz von Sulfonylharnstoffen empfiehlt sich grundsätzlich vor dem Kulturwechsel der Einsatz eines Tankreinigers.

Aus unserem Haus gehören nachfolgende Produkte bzw. einzelne Wirkstoffe zur Gruppe der Sulfonylharnstoffe:

 

Beim Einsatz des Tankreinigers ist es wichtig, dass die „Reinigungsbrühe“ lang genug in der Spritze mittels Tankreinigungsprogramm verteilt wird. Vergessen Sie hierbei nicht die Einspülschleuse mit allen dazugehörigen Leitungen zu reinigen. Die „Reinigungsbrühe“ dann auf der zuletzt behandelten Kultur dünn ausbringen.

Verdreckter Düsenfilter

Wichtig!!! Die Reinigung immer auf dem Feld durchführen. Ein Eintrag in die Kanalisation muss in jedem Fall vermieden werden.

Beachtet man die korrekte Spritzenreinigung, so macht ein Kulturwechsel keine Probleme und das Risiko von Spritzschäden wird auf ein absolutes Minimum reduziert.


Zum Autor:

Frank Pohlmann ist seit August 2019 für die Nufarm Deutschland als Regionalleiter für Westfalen und Südhessen tätig. Die letzten 14 Jahre war er im Agrargroßhandel beschäftigt. Seinen Bezug zur Praxis erhält er sich über seinen landwirtschaftlichen Betrieb.