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Autor
Matthias Kirchhof
Produktmanager
Erscheinungsdatum
12/09/2022

Windhalm ist neben Ackerfuchsschwanz eines der bedeutendsten Leitunkräuter im Ackerbau und verbreitet sich immer weiter, so auch im Getreide. Welche Pflanzenschutzmittellösung zu welchen Situationen am besten passt und wie Sie ihre Getreidekulturen am besten schützen wird im Folgenden vorgestellt:  

Empfehlungen:
Anwendungsempfehlung zur Bekämpfung von Windhalm
Bekämpfung mit Chlortoluron

Mit 2,5 l/ha Carmina® 640 werden Windhalm, Rispe und Unkräuter wie Kornblume, Stiefmütterchen oder Hundskerbel effektiv bekämpft. 2,5 l Carmina® enthalten 1.500 g Chlortoluron und 100 g Diflufenican. Das Produkt lässt sich bereits ab der Keimung einsetzen und punktet in der Wirkung durch die unterschiedlichen Wirkmechanismen. Dadurch wirkt es über Blatt und Boden auf Ungräser und Unkräuter. Carmina® 640 ist in allen wichtigen Wintergetreidekulturen zugelassen. Beachten Sie bitte die Sortenverträglichkeit.

Bekämpfung mit Chlortoluron und Fokus auf Unkräuter

An Standorten mit starkem Unkrautdruck, so auch zum Beispiel mit Druck durch Storchschnabel, Hundskerbel oder Ehrenpreis, empfiehlt sich Carmina® Complett. Carmina® Complett ist ein Kombipack aus 1,5 l/ha Carmina® und 65 g/ha Alliance®. Das Metsulfuron im Alliance® verstärkt die Wirkung gegen Unkräuter und unter günstigen Bedingungen auch Ungräser. Mit nur 900 g/ha Chortoluron kann diese Empfehlung in allen Weizensorten eingesetzt werden. Darüber hinaus ist der Pack für Wintergerste, Wintertriticale und Winterroggen zugelassen.

 

Bekämpfung mit CTU-freier Lösung

Saracen® Delta Pack kombiniert Saracen® Delta mit FranziTM und bekämpft neben Windhalm und Rispe, Kamille, Kletten-Labkraut, Kornblume oder Ausfallraps. Der Pack kann auf allen Standorten eingesetzt werden, auch auf drainierten. Die Aufwandmenge beträgt 0,25 l/ha FranziTM mit 480 g/L Flufenacet als Wirkstoff und 75 ml/ha Saracen® Delta, mit 500 g/l Diflufenican und 50 g/l Florasulam. Um eine Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz abzusichern, wird die Aufmischung des Franzi´s auf 0,5 l/ha empfohlen. Der Pack lässt sich gemeinsam ab BBCH 12 oder gesplittet einsetzen.
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Zu den Empfehlungen

Eigenschaften des Windhalms:

Getreide gegen Unkräuter und Ungräser – oftmals ein Konkurrenzkampf um Platz, Licht, Nährstoffe und Wasser. Erfolgen im Herbst keine Behandlungen gegen Windhalm, bleiben im Frühjahr nur Wirkstoffe der ACC- und ALS-Hemmer über. Diese leiden derzeit schon oftmals unter enormen Minderwirkungen aufgrund von Resistenzproblemen. Abhilfe schafft bekanntes Wissen zur Fruchtfolge, Saattermin und Bodenbearbeitung und der effektive Einsatz von Herbiziden im Herbst. Bei Verzicht dieser Grundsätze in Vergangenheit sowie Verzicht auf Herbstmaßnahmen, besteht die Gefahr, dass Schadgräser enorme Dimensionen annehmen können.

Familie: Süßgräser (Poaceae)

Merkmale:

• Laublätter: oberseits deutlich gerieft; sehr lange Blatthäutchen von 3–6 mm, tief gefranst, weiß bis grünlich-weiß
• Ährchen: einblütig, in bis zu 30 cm langen Rispen
• Keimung: ab 3° C, besonders auf sauren, leichten Böden mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung
• Samen: 2.000 bis 12.000 Samen, kurzlebig 1-2 Jahre im Boden überlebensfähig
• Bedeutung: Schadungras mit Schadschwelle von 10-30 Pflanzen/m²; Ertragsschäden durch Lichtkonkurrenz durch Überwuchs des Bestandes