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Autor
Matthias Kirchhof
Leiter Digitales Marketing
Erscheinungsdatum
11/03/2024

Die Acker-Kratzdistel, auch bekannt als Cirsium arvense, ist ein hartnäckiges Unkraut mit tief gehender Pfahlwurzel und weit reichenden Ausläufern. Ohne effektive Kontrolle kann sie sämtliche Kulturpflanzen im Ertrag beeinträchtigen. Fehlende Wirkstoffe in der Fruchtfolge, pfluglose Bodenbearbeitung, unsachgemäße Stoppelbehandlungen und längerfristige Stilllegungsflächen begünstigen die Ausbreitung. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es notwendig, die Biologie, Schadwirkung und effektive Bekämpfungsstrategien dieser Pflanze zu verstehen und ganzheitliche Maßnahmen anzuwenden.

Die Acker-Kratzdistel ist abgebildet.

Biologie und Ausbreitung


Die Acker-Kratzdistel ist eine mehrjährige Pflanze mit einer tief reichenden Pfahlwurzel und langen Wurzelausläufern, die sich vegetativ vermehren. Die Ausbreitung erfolgt sowohl über flugfähige Samen als auch über Wurzelrhizome, die mit Bodenbearbeitungsgeräten und Traktorreifen verschleppt werden. Die Jungpflanzen entwickeln sich langsamer und sind relativ empfindlich, daher spielt die generative Vermehrung eine geringere Rolle. Die Keimzeit liegt im Frühjahr bis Vorsommer bei einer Keimtemperatur von 5-30°C. Die Wurzelrhizome verbreiten sich am besten bei 15 °C. Die Distel blüht im zweiten Standjahr zwischen Juni und September.

Bedeutung der Distel im Ackerbau


Vor der Entdeckung der Wuchsstoffe gehörte die  Acker-Kratzdistel zu den härtnäckigen Unkräutern. Die Entdeckung von MCPA und 2,4D im Jahr 1946 revolutionierte die chemische Unkrautbekämpfung. Heute nimmt die Bedeutung der Distel als Unkraut wieder zu, insbesondere aufgrund der Verwendung von wuchsstofffreien Herbiziden, pflugloser Bodenbearbeitung und früher Anwendungstermine.

Distel im Getreidebestand

Direkte Bekämpfung der Acker-Kratzdistel im Feld


Für die direkte Bekämpfung der Acker-Kratzdistel stehen verschiedene Herbizide zur Verfügung, die je nach Kulturpflanze und Wirkstoff unterschiedlich eingesetzt werden können. Die Anwendung erfolgt entsprechend der Wachstumsphase der Kulturpflanzen und der Acker-Kratzdistel.

Insgesamt erfordert die Bekämpfung der Acker-Kratzdistel im professionellen Ackerbau eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl präventive als auch direkte Bekämpfungsstrategien umfasst und auf die individuellen Gegebenheiten des Anbaus abgestimmt ist.

 

Chemische Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Distel

Unter  den chemischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Acker-Kratzdistel sind zwei Produkte besonders hervorzuheben: U 46® M-Fluid und Kyleo®. Aus den zugelassenen Produkten kann man die folgenden Produkte hervorheben. U 46® M-Fluid hat sich bereits seit über 70 Jahren gegen die Distel bewährt und ist aufgrund des Wirkmechanismus immer noch wirksam und zugelassen. Kyleo® hingegen ist ein Totalherbizid, das auf der Stoppel angewendet wird und die Wirkstoffe Glyphosat und 2,4D in besonderer Formulierung beinhaltet. Die Anwendungshinweise für beide Produkte sind sorgfältig zu beachten, um eine optimale und nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Optimaler Bekämpfungszeitpuntk der Distel

U 46® M-Fluid

U 46® M-Fluid enthält den Wirkstoff MCPA (500 g/l), welcher zu der Gruppe der Phenoxycarbonsäuren gehört.Die Anwendung erfolgt in der Regel mit einer Aufwandmenge von 1,4 l/ha. Der optimale Behandlungszeitpunkt ist erreicht, wenn das mehrjährige Unkraut im Massenwachstum ist. Dies ist typischerweise der Fall, wenn die Ackerkratzdistel eine Wuchshöhe von 12–24 cm erreicht hat. Bei Wintergetreide sollte die Anwendung von Beginn bis Ende des Schossens (BBCH 31-39) erfolgen, während bei Sommergetreide der Zeitpunkt am Ende der Bestockung bis zum Anfang des Schossens (BBCH 29 – BBCH 30) liegt.

Mehr über Phenoxycarbonsäuren erfahren:

Phenoxycarbonsäuren

Kyleo®

Kyleo® ist ein Totalherbizid, das auf der Stoppel angewendet wird, um insbesondere Wurzelunkräuter effektiv zu bekämpfen. Es enthält eine einzigartige Kombination der Wirkstoffe Glyphosat und 2,4D, die eine breite Wirkung gegen Gräser, Samen- und Wurzelunkräuter bietet. Die Anwendung kann sowohl im Frühjahr vor der Saat von Mais und Getreide als auch im Sommer und Herbst erfolgen. Die optimale Behandlung hängt stark vom Wachstumsstadium der Acker-Kratzdistel ab. Ein optimaler Zeitpunkt für die Anwendung ist, wenn die Acker-Kratzdistel im Wachstum ist und eine Größe von etwa 15–30 cm  erreicht hat, wobei ein Großteil der Disteln aufgelaufen sein sollten. Es ist wichtig zu beachten, dass alte, abgemähte Disteln mit Wuchshöhen von 10–12 cm nicht aktiv wachsen und daher die Wirkstoffe langsamer aufnehmen. Dies führt zu einer weniger effektiven Bekämpfung. Es wird empfohlen, Kyleo® mit einer Aufwandmenge von 5 l/ha gegen mehrjährige Unkräuter und Ungräser wie Acker-Kratzdistel, Acker-Winde, Acker-Schachtelhalm, Ampfer, Quecke, Wegerich und Windenknöterich anzuwenden und die Einwirkzeit von ca. 10–17 Tagen zu beachten, wobei Acker-Schachtelhalm eine Einwirkzeit von 10 Tagen und Winden eine Einwirkzeit von 17 Tagen erfordern.

Acker-Kratzdistel ist als Bild abgebildet.

Zusammenfassung: Chemische Bekämpfung der Acker-Kratzdisteln

Sowohl U 46® M-Fluid, eingesetzt während der Vegetationszeit der Kultur, als auch Kyleo® mit dem Einsatz auf der Stoppel, sind zwei wichtige Werkzeuge in der direkten chemischen Bekämpfung dieses unliebsamen Wurzelunkrauts. Es ist zu beachten, dass diese Maßnahmen nach dem Prinzip des integrativen Pflanzenbaus mit anderen Maßnahmen wie Bodenbearbeitung, Fruchtfolgegestaltung, Saatzeitpunkt und -dichte kombiniert werden sollten, um nachhaltig die Distel zu kontrollieren.

Erfahren Sie mehr über unsere Lösungen


KYLEO®

 

U 46® M-FLUID

 

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