Das Welsche Weidelgras und das Deutsche Weidelgras sind Bestandteile des Feldfutterbaus. Diese Gräser sind für ihre hohe Ertragsleistung und Futterqualität bekannt. Jedoch gibt es auch Herausforderungen, insbesondere im reinen Ackerbau. In diesem Beitrag betrachten wir die damit einhergehenden Probleme und beleuchten, wie Landwirte darauf reagieren können.
Welsches und Deutsches Weidelgras im Feldfutterbau
Für den Futterbau ist das Welsche Weidelgras von großem Wert. Es zeichnet sich durch hohen Ertrag, guten Futterwert und vielseitige Verwendungsmöglichkeiten zur Silierung, Frischfütterung und Beweidung aus. Insbesondere in Zeiten steigender Temperatursummen spielt es eine wichtige Rolle, da es Winterfeuchtigkeit effektiv nutzt und im Frühjahr schnell wächst. Diese Eigenschaften machen es auch zu einer häufig genutzten Winterzwischenfrucht. Zudem trägt das Welsche Weidelgras durch seinen hohen Nährstoffentzug und seine intensive Durchwurzelung zur Gestaltung integrierter Nutzungssysteme bei. Weidelgräser spielen auch als Kulturpflanzen in Ackerfruchtfolgen eine bedeutende Rolle. So werden sie als Untersaaten, zur Grassamenvermehrung oder als Bestandteil von Begrünungsmischungen eingesetzt und treten daher auf betreffenden Flächen auch vermehrt als Durchwuchs-Ungras mit bis zu 1.500 Weidelgras-Ähren pro m² auf. Insbesondere das Deutsche Weidelgras kommt häufig auch an Feldrändern und auf Wegen vor.
Herausforderungen durch die Nutzung von Weidelgras im Ackerbau
Zur Kontrolle des Weidelgrases im Ackerbau sind unter anderem vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge, Saatzeit und mechanische Pflegearbeiten entscheidend. Eine erweiterte Fruchtfolge und der Zwischenfruchtanbau können helfen, das Problem zu mindern. Intensive Bodenbearbeitung, wie gezieltes Pflügen, kann das Samenpotenzial im Boden reduzieren. Spätere Saattermine für Wintergetreide und gute Feldhygiene tragen ebenfalls zur Reduzierung des Weidelgrasbesatzes bei. Hierbei ist die wendende Bodenbearbeitung durch den Pflug besonders effektiv. Eine Keimruhe der Samen ist nur gering ausgeprägt, was die Effizienz der Stoppelbearbeitung unter trockenen Bedingungen begünstigt, da auflaufende Keimpflanzen mechanisch zerstört werden. Spätsaaten von Wintergetreide sind nach Möglichkeit zu bevorzugen, da sie zu einem deutlich geringeren Besatz mit Weidelgras und höheren Wirkungsgraden der Herbizide führen. In Versuchen aus Sachsen konnte durch eine Verschiebung des Aussaattermins auf Mitte Oktober der Befall mit Weidelgras (Ähren pro m²) um 85–90 % reduziert und der Wirkungsgrad der Vorauflaufherbizide von 70 auf 97 % erhöht werden. Unter günstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen kann der Pflugeinsatz einen Großteil der neu gebildeten Samen vergraben und damit zum Absterben bringen. Die Reinigung der Erntemaschinen vor dem Flächenwechsel oder das Mulchen von Weidelgras-Nestern vor der Ernte kann sehr wirksam das Verschleppen von Samen von Feld zu Feld reduzieren.
Resistenzproblematik bei Weidelgräsern
In einigen Regionen Deutschlands wurden Resistenzen des Welschen Weidelgrases gegen verschiedene Herbizidklassen beobachtet. Dies stellt eine besondere Herausforderung für den Ackerbau dar, da viele Wirkstoffe nicht mehr zugelassen sind und eine weitere Verringerung des Herbizidportfolios zu erwarten ist. Resistenzen entstehen häufig durch wiederholte Anwendung des gleichen Wirkmechanismus, wodurch resistente Individuen selektiert werden. Das Welsche Weidelgras kann bereits nach vier Behandlungen vollständig resistent sein. Die überwiegende Anzahl der Resistenzfunde bei Weidelgräsern bezieht sich auf das Welsche Weidelgras mit einem häufigen Vorkommen von Resistenzen gegen ACCase-Hemmer (Wirkstoffe der HRAC-Gruppe 1 (A), z. B. Pinoxaden, Propaquizafop, Cycloxydim). Diese Resistenz tritt in Kombination mit einer zeitgleichen Resistenz gegen ALS-Hemmer (Wirkstoffe der HRAC-Gruppe 2 (B), z. B. Iodosulfuron, Mesosulfuron, Pyroxsulam, Thiencarbazone) auf. Bodenaktive Wirkstoffe, wie z. B. Flufenacet (HRAC-Gruppe 15/K3), können ebenfalls von Resistenzen betroffen sein, zumeist sind diese aber noch ausreichend wirksam. Während die Resistenz bei den ACCase-Hemmern häufig durch Zielortresistenzen verursacht wird, ist die Wirksamkeit anderer Wirkstoffgruppen zumeist durch metabolische Vorgänge abgeschwächt. Resistente Weidelgräser sind in fast allen Ackerbauregionen zu finden. Bisher wurden vor allem im südlichen Hessen, Sachsen, Ostthüringen und Mecklenburg-Vorpommern resistente Weidelgräser gemeldet.
Acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen zur Kontrolle von Weidelgras
Zur Kontrolle des Weidelgrases im Ackerbau sind unter anderem vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge, Saatzeit und mechanische Pflegearbeiten entscheidend. Eine erweiterte Fruchtfolge und der Zwischenfruchtanbau können helfen, das Problem zu mindern. Intensive Bodenbearbeitung, wie gezieltes Pflügen, kann das Samenpotenzial im Boden reduzieren. Spätere Saattermine für Wintergetreide und gute Feldhygiene tragen ebenfalls zur Reduzierung des Weidelgrasbesatzes bei. Hierbei ist die wendende Bodenbearbeitung durch den Pflug besonders effektiv. Eine Keimruhe der Samen ist nur gering ausgeprägt, was die Effizienz der Stoppelbearbeitung unter trockenen Bedingungen begünstigt, da auflaufende Keimpflanzen mechanisch zerstört werden. Spätsaaten von Wintergetreide sind nach Möglichkeit zu bevorzugen, da sie zu einem deutlich geringeren Besatz mit Weidelgras und höheren Wirkungsgraden der Herbizide führen. In Versuchen aus Sachsen konnte durch eine Verschiebung des Aussaattermins auf Mitte Oktober der Befall mit Weidelgras (Ähren pro m²) um 85–90 % reduziert und der Wirkungsgrad der Vorauflaufherbizide von 70 auf 97 % erhöht werden. Unter günstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen kann der Pflugeinsatz einen Großteil der neu gebildeten Samen vergraben und damit zum Absterben bringen. Die Reinigung der Erntemaschinen vor dem Flächenwechsel oder das Mulchen von Weidelgras-Nestern vor der Ernte kann sehr wirksam das Verschleppen von Samen von Feld zu Feld reduzieren.
Chemische Bekämpfung des Weidelgrasses
Eine effektive Bekämpfung des Weidelgrases erfordert eine Kombination aus chemischen und nicht-chemischen Methoden. Eine Chemische Kontrolle sollte durch den Einsatz von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkmechanismen erfolgen, um Resistenzen vorzubeugen. Mehrjährige bzw. überjährige Weidelgras-Pflanzen können chemisch fast ausschließlich mit dem Wirkstoff Glyphosat kontrolliert werden. Zur Kontrolle von aus Samen gekeimten Weidelgras-Pflanzen stehen wenige Herbizide bzw. Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Weidelgras-Arten sollten in Wintergetreide regelmäßig bereits im Herbst kontrolliert werden, um konkurrenzbedingten Ertragsausfällen und einer begrenzten Regulierungsmöglichkeit im Frühjahr entgegenzuwirken. Soweit noch keine Resistenzen vorhanden sind, ist die chemische Kontrolle von Weidelgras mit selektiven, blattaktiven Herbiziden aus den HRAC-Gruppen 1/A, 2/B und 5/C2 möglich. Zu der Gruppe der Photosystem-II-Hemmer (C2) gehört der Wirkstoff Chlortoluron.
Empfehlung der Nufarm
In den dargestellten Versuchsergebnissen aus 2022 zeigten 2.100 g/ha CTU (3,0 l/ha Lentipur® 700) alleine eine Wirkung von 63 %. Insbesondere in Kombination mit flufenacethaltigen Produkten konnte eine Wirkungssteigerung von 8 % erreicht werden. Eine weitere Nachlage des Produktes Sword® 240 EC mit dem Wirkstoff 240 g/l Clodinafop steigerte die Wirkung um weitere 5 %. Lentipur® 700 wird mit einem Gräserpartner ab Vorauflauf empfohlen und unterstützt in der Bekämpfung gegen Acker-Fuchsschwanz, Weidelgras, Kornblume, Kamille und Hundskerbel.
In Kombination mit einem Gräserpartner empfehlen wir 1,5 l/ha Lentipur® 700 zur Unterstützung gegen Acker-Fuchsschwanz, Weidelgras, Kamille, Kornblume und Hundskerbel im Herbst.
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