Author
Autor
Bernhard Eichhinger
Produktmanager
Erscheinungsdatum
13/08/2024

Die intensive Bestandsführung von Raps im Herbst ist mit einer der Schlüsselelemente zu einem erfolgreichen Produktionsverfahren. Ab dem Keimblattstadium gilt es dabei, auf folgende produktionstechnische Maßnahmen das Hauptaugenmerk zu legen:  

Beseitigung von Ausfallgetreide und Trespe 

Neben dem Acker-Fuchssschwanz können auch Ausfallgetreide oder wie in diesem Jahr häufig beobachtet wurde, Trespen-Arten zum Problem im Bestand werden. Sollten FOP-sensitiver Acker-Fuchsschwanz, Ausfallgetreide oder auch Trespen im Bestand auftreten, empfiehlt sich der Einsatz von bis zu 1,25 l/ha TARGA® SUPER* (46,3 g/l Quizalafop). Zur Unterdrückung von Gemeiner Quecke kann die maximal zugelassene Aufwandmenge auf bis 2,0 l/ha erhöht werden. Achten Sie auf eine gute Benetzung bei der Spritzung und auf die Behandlungsbedingungen – Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen die Wirkung. Targa® Super hat sich seit Jahren in der Praxis aber auch beim amtlichen Dienst als äußerst leistungsstarke und verträgliche Lösung zur Gräserbekämpfung bewährt. Das Produkt ist problemlos mit Bor, Fungiziden oder auch Insektiziden mischbar.

Anwendungsempfehlung Targa Super im Herbst, Raps

*bei der Anwendung von Targa® Super gegen Acker-Fuchsschwanz resistente Biotypen beachten

Mehr über die Anwendung von Targa Super gegen Ungräser

Kontrolle des Rapserdflohs und des schwarzen Kohltriebrüsslers

Rapserdfloh

Leichte Verluste durch angefressene Blätter im frühen Stadium, kompensiert der Raps meist ohne Probleme. Hier liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 10% zerstörter Blattfläche, bzw. 50-75 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen. Muss dennoch früh (ab BBCH 10) Blattfraß bekämpft werden, empfiehlt sich für die erste Bekämpfungsmaßnahme der Einsatz des synthetischen Pyrethroids KAISO SORBIE® (50 g/kg lambda-Cyhalothrin) mit einer Aufwandmenge von 150 g/ha. Das Produkt zeichnet sich durch eine sehr gute Sofortwirkung gegen die adulten Tiere aus. Behandeln Sie am besten in den frühen Abendstunden. Die Temperatur der Pflanze und die damit verbundene Aktivität der Schädlinge ist dann noch relativ hoch aber das Sonnenlicht nimmt ab. Das ist förderlich für die Sofortwirkung und erhöht die Anlagerungsrate.
Der zweite und oftmals deutlich wichtigere Bekämpfungsentscheidung ist ab dem Zeitpunkt der Eiablage fällig. Die Eiablage beginnt je nach Witterungsverlauf Mitte September in unmittelbarer Nähe zur Rapspflanze ca. 1-2 cm tief im Boden. Unter günstigen Bedingungen beginnen die daraus schlüpfenden Larven sich schon nach ca. 1-2 Wochen nach der Eiablage, in die unteren Enden der Blattstiele einzubohren. In frostfreien Winter können die Larven bis zu den Triebspitzen vordringen. Dem Larvenfraß gilt es in dieser Situation vorzubeugen, weil er oftmals erhebliches Schädigungspotential (Frostschäden, Eintrittspforten für pilzliche Erreger wie Phoma und/-oder Verticillium) nach sich zieht. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 3-5 Larven pro Pflanze. Als effizienter Schutz vor Erdflohadulten und Larven hat sich ab dem Zeitpunkt der Eiablage das systemisch wirkende CARNADINE® (200 g/l Acetamiprid) mit einer Aufwandmenge von 0,2 l/ha bewährt. Ab diesem Zeitpunkt hat der Raps genügend Blattmasse entwickelt, um genügend Wirkstoff für gute Bekämpfungserfolge aufzunehmen. CARNADINE® liefert durch den Wirkstoffwechsel im Herbst, einen aktiven Beitrag zu einem nachhaltigen Resistenzmanagement zu einem sehr attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis!
Anwendungsempfehlung Carnadine im Herbst gegen Rapserdfloh

Schwarzer Kohltriebrüssler

Der Zuflug beginnt meist 4 Wochen nach dem Zuflug des Rapserdflohs und kann sich spät (bis Mitte Oktober) hinauszögern. Besondere Bedeutung findet dieser Schädling in entsprechenden Warmlagen. 3- 4 Wochen nach Zuflug beginnt der schwarze Kohltriebrüssler mit der Eiablage. Durch den Reifungsfraß der Larven ist im Frühjahr in geschädigten Beständen Kümmerwuchs bzw. ein vollständiges Ausbleiben des Haupttriebes zu beobachten. Der vorläufige Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10-15 Käfer in der Gelbschale innerhalb von 3 Tagen. Je nach Zeitpunkt des Aufkommens wird der schwarze Kohltriebrüssler von KAISO SORBIE® bzw. CARNADINE® miterfasst (Keine Indikation). Sollten explizite Spätanwendungen erforderlich sein, empfehlen wir auf eine andere Untergruppe der im Raps zugelassen synthetischen Pyrethroide (Cypermethrin oder Deltamethrin) zu wechseln.

Informieren Sie sich über die Anwendung von Carnadine® gegen den Rapserdfloh

Phomaschutz und Winterfestigkeit

Um den Raps vital durch den Winter zu bringen, ist es wichtig, das Eindringen des Pilzes Phoma lingam in den Wurzelhals und Stängel zu verhindern.
Die Symptome einer Phoma-Infektion zeigen sich an Keimblättern und jungen Laubblättern durch auffällige Blattflecken. Diese Flecken zeichnen sich durch abgestorbenes Gewebe im Inneren und eine klare Abgrenzung zu den gesunden Bereichen des Blattes aus. Ein typisches Anzeichen sind die schwarzen Fruchtkörper, sogenannte Pyknidien, die sich innerhalb der Blattflecken befinden und im Laufe der Zeit aufreißen und herausfallen können. Auch am Wurzelhals kann die Krankheit durch absterbende Rinde deutlich erkannt werden.

Orius® enthält den Wirkstoff Tebuconazol (200 g/l) in flüssiger Form und kann sowohl zur Bekämpfung von Phoma als auch zur Wachstumsregulierung eingesetzt werden. Eine Behandlung mit 1,0 l/ha Orius® stoppt den Befall und verhindert weitere Infektionen. Durch das Kürzen des Rapses kann die Winterhärte verbessert werden. Dies fördert die vermehrte Einlagerung von Nährstoffen in das Wurzelsystem, die Bildung von Feinwurzeln und die Stärkung der Pfahlwurzel.

Anwendungsempfehlung Orius im Herbst, Raps

Schnellere Wirkstoffaufnahme dank E³-Formulierung!
Die innovative E³-Formulierung von Orius® erhöht die Benetzungsoberfläche und ermöglicht eine schnelle Wirkstoffaufnahme der Pflanze. Damit wird der Wirkstoff effektiv ausgenutzt und eine schnelle Regenfestigkeit ist gewährleistet.

1,0 l/ha Orius® zur Winterfestigkeit und gegen Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma).

Lesen Sie mehr zum Einsatz von Orius® zur Winterfestigkeit und gegen Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma)

Sie haben Fragen zu unseren Lösungen? Wir beraten Sie gerne, fachmännisch und kostenfrei.

*“ zeigt erforderliche Felder an

Nufarm Ltd. verarbeitet Ihre Daten zum Zweck der Erbringung der ausgewählten Dienstleistung für Sie und, wenn Sie das nachstehende Kästchen ankreuzen, zum Zweck der Zusendung unseres Nufarm Newsletters für technische Updates. Mehr erfahren.

Ich bin mit dem Newsletter-Abonnement einverstanden*